Der Skiurlaub steht vor der Tür und du überlegst, was du zum Skifahren oder Snowboarden anziehen sollst? Egal, ob du deine eigene Skibekleidung hast oder sie im Skigebiet ausleihen möchtest: Stelle dich auf schwankende Temperaturen und Wetterbedingungen ein und berücksichtige vor allem auch dein eigenes Temperaturempfinden.

 Viele Skifahrer und Snowboarder machen den Fehler, sich zu dick anzuziehen, was oft dazu führt, dass sie überhitzen. Das mag unlogisch klingen, denn wenn es draußen kalt ist, wollen wir uns natürlich warm einpacken. Aber wenn man den ganzen Tag körperlich aktiv und in Bewegung ist, dann kann man mit zu dicker Bekleidung ganz schön ins Schwitzen kommen, wodurch einem dann aber erst recht kalt wird.

 Damit du dich beim Skifahren oder Snowboarden rundum wohlfühlst, solltest du dich deshalb nach dem „Zwiebelprinzip“ kleiden: Direkt auf der Haut bilden atmungsaktive, feuchtigkeitsregulierende Materialien die erste Schicht. Darauf folgen die weiteren Schichten. Wenn dir dann zu warm ist, kannst du jederzeit eine Schicht ausziehen, aber wenn du frierst und nicht richtig angezogen bist, ist es schwierig wieder warm zu werden.

 

SKIBEKLEIDUNG OBERKÖRPER

Hier ist das Schichtenprinzip besonders wichtig. In dicker, schwerer Bekleidung überhitzt du leicht und kommst dann noch mehr ins Schwitzen – wodurch sich am Berg alles noch klammer und kälter anfühlt. Was du brauchst, ist eine Jacke als leistungsstarke Außenschicht und zusätzlich mehrere Schichten darunter.

JACKE

Vom Grundsatz her gibt es zwei Arten von Ski- und Snowboardjacken: Shell-Jacken und Isolationsjacken. Die Qualität und Funktionalität der Jacke ist entscheidend, damit du dich beim Skifahren wohlfühlst, egal ob im Lift nach oben oder bei der Abfahrt ins Tal. Außerdem kann es jederzeit zu plötzlichen Wetterumschwüngen kommen. Eine gute Jacke hält dich den ganzen Tag über warm und trocken. Eine minderwertige oder unbequeme Jacke kann deinen Tag dagegen komplett ruinieren. Egal, ob du dir eine hochwertige Skijacke ausleihst oder eine eigene Skijacke besitzt – hier erfährst du, worauf es dabei ankommt.

SHELL-JACKEN

Shell-Jacken sind Skijacken, die für das Schichtenprinzip konzipiert sind. Das können Softshell- oder Hardshell-Jacken sein. Softshell-Jacken sind generell leichtere Jacken, die Schutz vor Nässe und Wind bieten, sich allerdings nicht für extreme Wetterbedingungen eignen. Die meisten Skifahrer und Snowboarder bevorzugen eine Hardshell-Jacke aus leistungsstarken, atmungsaktiven, wasser- und winddichten Materialien.

ISOLATIONSJACKEN

Isolationsjacken sorgen, wie der Name schon sagt, für eine gute Wärmeisolierung. Sie speichern die Körperwärme, sodass du bei kaltem Wetter in den Bergen angenehm warm bleibst.

WELCHE SCHICHTEN UNTER DER JACKE

Alle reden vom Schichtenprinzip, aber wie genau sollen diese Schichten beschaffen sein? Am besten eignen sich feuchtigkeitsableitende Materialien wie Merinowolle, T-Shirts aus Kunstfasern oder Langarm-Funktionsshirts. Auf keinen Fall Baumwolle, denn feuchte Baumwolle trocknet nur sehr langsam, sodass du schnell auskühlst.

Ideal sind drei Schichten:

1. Ein feuchtigkeitsableitender Baselayer
2. Eine isolierende Zwischenschicht (z. B. ein Fleece-Pullover oder eine Daunenweste)
3. Eine abschließende Außenschicht (z. B. eine Shell-Jacke) zum Schutz vor Wind und Wetter

SKIBEKLEIDUNG UNTERKÖRPER

SKIHOSE

Deine Skihose muss dich trocken halten, wenn du mal in den Schnee fällst. Sie braucht außerdem gut abdichtende Reißverschlüsse, Nähte und Beinabschlüsse, damit kein Schnee eindringen kann. Genau wie deine Skijacke muss auch deine Skihose aus atmungsaktiven Materialien sein. Wenn dein Körper Wärme erzeugt und du zu schwitzen beginnst, kann die Feuchtigkeit nach außen entweichen, sodass sie sich nicht kalt und klamm anfühlt.

Manche Skifahrer und Snowboarder leihen sich ihre Ski- oder Snowboardhose auch gerne direkt im Skigebiet, damit sie Platz im Koffer sparen. Welche Variante du auch bevorzugst, achte darauf, dass deine Ski- oder Snowboardhose aus atmungsaktiven, wasser- und winddichten Materialien besteht. Jeans sind für die Piste keine Option, sie werden in kürzester Zeit nass, kalt und schwer!

BASELAYER

Direkt auf der Haut solltest du lange Skiunterwäsche tragen. Sie sollte eher eng anliegen und nicht zu locker sitzen. Es gibt viele verschiedene Arten von Unisex-Thermo-Unterwäsche, manche mit Fleece-Innenseite  für zusätzliche Wärme und Komfort. Wähle die unterste Schicht am besten abhängig von deinem persönlichen Temperaturempfinden. Auch hier sind die Materialien der Wahl Kunstfasern oder Merinowolle. Baumwolle solltest du meiden.

FÜSSE

Da deine Füße beim Skifahren oder Snowboarden die Hauptarbeit erledigen und auch beim Stapfen durch den Schnee starken Belastungen ausgesetzt sind, ist es sehr wichtig, dass sie gut eingepackt sind. Das fängt bei komfortablen Socken an.

SOCKEN

Skisocken sollten gut passen, aber auch nicht zu eng sein, um die Durchblutung deiner Beine nicht zu behindern. Falls du einen Fußwärmer benutzen möchtest, sollten die Skisocken im Ballenbereich etwas größer sein. Geeignete Materialien sind Kunstfasern oder Wolle, da diese schneller trocknen und Feuchtigkeit von der Haut wegleiten, wodurch deine Füße angenehm trocken bleiben.

SKISCHUHE

Es gibt verschiedene Skischuhhersteller und -marken und entsprechend können auch die Größen variieren. Grundsätzlich solltest du beim Anprobieren von Skischuhen auf folgende Punkte achten:

●      Deine Zehen sollten sich ohne Probleme bewegen lassen.

●      Deine Fersen sollten sich nicht heben, wenn du dich nach vorne lehnst.

●      Es sollte genügend Platz zwischen Fuß und Innenschuh sein.

HANDSCHUHE/FÄUSTLINGE

Skifahrer und Snowboarder haben unterschiedliche Anforderungen an ihre Ausrüstung. Skifahrer bevorzugen häufig Fingerhandschuhe, weil damit die Finger beweglicher sind, was beispielsweise das Halten der Stöcke erleichtert. Snowboarder entscheiden sich oft für Fäustlinge, weil damit die Finger wärmer bleiben als in normalen Handschuhen. Außerdem solltest du überlegen, ob du zusätzlich Platz für Handwärmer brauchst.

Ganz gleich für welche Ausführung du dich entscheidest: Unterziehhandschuhe sind an besonders kalten Tagen eine gute Option für zusätzliche Wärme.

KOPFBEDECKUNGEN

Das Schichtenprinzip gilt zu einem gewissen Grad auch für die Kopfbedeckungen, angefangen beim Schutz von Gesicht, Kopf, Hals oder Augen bis zum Helm.

MÜTZEN

Eine Mütze oder ein Helm sind essenziell, um deinen Kopf warm zu halten (und mit einem Helm auch zu schützen), da ein Großteil der Körperwärme über den Kopf entweicht. Eine Mütze hält die Wärme zurück und sollte aus dünnen, atmungsaktiven Materialien wie Polyester und Elasthan sein, die deinen Kopf angenehm warm halten. Viele Skifahrer entscheiden sich für eine Skimütze in Beanie-Form oder für eine Sturmhaube, die auch Gesicht und Hals bedeckt. Mützen mit Bommeln oder Quasten solltest du meiden. Es ist wichtig, dass die Mütze gut und fest unter dem Helm sitzt, damit sie einerseits gut wärmt und andererseits nicht die Schutzfunktion des Helms beeinträchtigt.

GESICHTSSCHUTZ/HALSTÜCHER

Ganz gleich ob du eine Sturmhaube bevorzugst, die Gesicht und Hals bedeckt, oder einen Schlauchschal, der deinen Hals wärmt: Beim Skifahren oder Snowboarden ist es wichtig, dass dein Hals gut geschützt ist. Gesichts- und Halsbedeckungen halten dabei nicht nur die klirrende Kälte ab, sondern schützen die Haut zudem vor der Sonne. Je nach Temperatur, Höhenlage und Wetter kannst du den Schal oder die Sturmhaube tragen oder in der Jackentasche verstauen, wenn sich die Bedingungen ändern.

SKIBRILLE/SONNENBRILLE

Eine Skibrille oder Sonnenbrille erfüllt mehrere Zwecke. Zum einen kann die Sonne auf der Piste sehr stark blenden, da du dich in größerer Höhe befindest und der Schnee die Sonnenstrahlen reflektiert. Achte bei der Skibrille darauf, dass sie deine Augen vor UV-Strahlen schützt und gut um deinen Kopf bzw. Helm passt. Was du definitiv nicht willst, ist eine schlecht sitzende Brille, die ständig verrutscht und wieder in Position gebracht werden muss. Darüber hinaus schützt eine Skibrille deine Augen auch vor Ästen oder Eisstücken, die dir ins Gesicht fliegen könnten.

Eine Sonnenbrille bietet dir zwar den nötigen UV-Schutz, aber nicht unbedingt den umfassenden Schutz einer Skibrille. Die Entscheidung liegt aber bei dir, ob eine Skibrille oder eine Sonnenbrille für deine Bedürfnisse und deine Fahrweise auf der Piste besser geeignet ist.

HELM

Egal, ob du dir einen eigenen Skihelm kaufen oder einen im Skigebiet ausleihen möchtest – die vorrangige Aufgabe des Helms ist es, deinen Kopf vor Verletzungen zu schützen. Außerdem sollte der Helm bequem sein und gut passen. Hier sind einige Punkte, die du bei der Auswahl eines Helms beachten solltest:

●      Der Helm sollte fest auf dem Kopf sitzen, aber nicht zu eng sein. Er sollte rundum gut am Kopf anliegen und auch die Stirn bedecken. Wenn du deinen Kopf schüttelst, sollte er nicht verrutschten.

●      Die Größe kann je nach Marke variieren. Lass dir deshalb unbedingt deinen Kopfumfang messen und beachte die Größentabelle des Herstellers, um die für dich passende Größe zu ermitteln.

●      Der Helm sollte verstellbar sein. Die meisten Modelle haben ein Einstellrad am Hinterkopf oder Riemen, mit denen du den Helm individuell an deinen Kopf anpassen kannst.

●      Der Helm sollte eine gute Belüftung haben. Das ist sehr wichtig, damit du nicht überhitzt. Achte darauf, dass dein Helm verstellbare Belüftungsöffnungen hat, die du je nach Anstrengung und Wetter öffnen und schließen kannst.

●      Material und Gewicht des Helms sollten für dich passen. Helme gibt es in verschiedenen Ausführungen: als Inmoulding- (in der Regel leichter), Hardshell- oder Hybridkonstruktion. Viele Skifahrer und Snowboarder finden leichtere Helme bequemer, insbesondere für längeres Tragen.

WAS DU SONST NOCH BRAUCHST

HANDWÄRMER/FUSSWÄRMER 

Hand- und Fußwärmer sind beim Skifahren oder Snowboarden natürlich kein Muss, aber ein Nice-to-have. Wenn du Handwärmer benutzen willst, solltest du prüfen, ob sie in deine Handschuhe passen oder wie du sie als Alternative zu Unterziehhandschuhen verwenden kannst. 

Wenn Fußwärmer für dich eine Option sind, dann solltest du eine für den Skisport geeignete Ausführung nehmen und kein Gelpad, das im Schuh platzen und zu Verbrennungen führen könnte. Um Fußwärmer in Skischuhen zu tragen, musst du zuerst die Skisocken anziehen und dann den Fußwärmer unter den Zehen oder dem Fußballen zwischen Fuß und Schuh platzieren. 

Einige Arten von Fußwärmern können in den Skisocken getragen und sogar um die Zehen gewickelt werden. Beachte bei der Verwendung von Fußwärmern wie lange die Wärme anhält und überlege, wie lange du vorhast, auf der Piste zu sein. Unter Umständen lässt die Wärme nach, bevor du deine letzte Abfahrt machst. 

Manche finden es nach einer Weile auch irritierend oder unangenehm, etwas unter den Zehen oder den Fußballen zu spüren.

SONNENSCHUTZ

Für sportliche Aktivitäten in größerer Höhe wie Skifahren und Snowboarden solltest du eine Sonnencreme mit LSF 30 oder höher wählen. Ein Sunblocker bietet dir sehr hohen Schutz, indem er die Sonnenstrahlen “abblockt”, im Gegensatz zu einer Sonnencreme, die immer noch einen Teil der Sonnenstrahlen durchlässt.  

Creme dein Gesicht ein, insbesondere auch Nase, Ohren und unter dem Kinn, bevor du Mütze, Helm und Skibrille aufsetzt. Trage den Sonnenschutz nach mehreren Stunden oder wenn du dir das Gesicht abgewischt hast (weil du beispielsweise geschwitzt hast) erneut auf.

Verwende außerdem eine Lippenpflege mit LSF 15 oder höher, um deine Lippen vor den starken UV-Strahlen in großen Höhen und vor der kalten, trockenen Luft zu schützen.

 

WAS DU ZUM SKIFAHREN ODER SNOWBOARDEN EINPACKEN SOLLTEST

Sowohl erfahrene Skifahrer als auch Anfänger entscheiden sich oft für das Ausleihen der Skibekleidung direkt im Skigebiet. Das spart beim Packen viel Platz und gibt dir die Möglichkeit, hochwertige Skibekleidung zu tragen und sie dann nach dem Skiurlaub entspannt wieder zurückzugeben.

PACKLISTE FÜRS HANDGEPÄCK

Wenn du vorhast, eine Skijacke und Skihose auszuleihen, findest du hier eine kurze Packliste fürs Handgepäck. Sollte dein aufgegebenes Gepäck etwa nicht pünktlich ankommen, kannst du damit trotzdem sofort auf die Piste.

●  Skibekleidung wie Baselayers und Skisocken

●      Handschuhe, Fäustlinge, Unterziehhandschuhe

●      Gesichtsschutz z. B. Sturmhaube oder Schlauchschal

●      Skibrille und/oder Sonnenbrille

●      Sonnenschutz und Lippenpflege

●      Zahnbürste und Zahncreme

NICHT ZU VERGESSEN

●      Bequeme Hosen

●      Oberteile wie Shirts oder Pullover

●      Socken und Unterwäsche

●      Mütze

●      Badesachen (für den Whirlpool!)

Natürlich kannst du auch deine eigene(n) Skijacke, Skihose und Skischuhe mitnehmen, aber all diese Dinge brauchen viel Platz im Koffer und wiegen auch einiges.

Achte außerdem darauf, dein Reiseoutfit so zu wählen, dass du möglichst wenig einpacken musst. Trage bei der Anreise bequeme Jeans oder Après-Ski-Kleidung oder ziehe unter dein Outfit gleich die wärmenden Baselayers. Versuche möglichst wenige schwere, sperrige Sachen mitzunehmen, aber packe auf jeden Fall ausreichend Bekleidung für darunter ein! Du wirst froh sein, wenn du genügend warme, trockene Socken und Skiunterwäsche dabei hast.

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