Unsere Haut besitzt winzige Wärme- und Kältezentren, die jeweils nur einen Viertelmillimeter groß sind. Erstaunlich: Ein metallisches Objekt fühlt sich kälter an als ein Stück Plastik, auch wenn beide exakt die gleiche Temperatur haben. Metalle und Flüssigkeiten leiten besser und erscheinen daher kälter als Gase und Kunststoffe. Aus diesem Grund fühlt sich Wasser bei 20°C kälter an als Luft mit derselben Temperatur. Neben den Temperatursensoren der Haut benötigt der Körper zusätzlich eine Art Thermostat: Ein System, das die Temperatur des Körpers misst, reguliert und konstant auf 37°C hält. Die Wärme in unserem Körper wird durch Energie erzeugt, die wir durch die Zufuhr von Nahrung gewinnen. Den Großteil der Wärme produzieren unsere Muskeln bei körperlicher Aktivität.
Eine schweißtreibende Angelegenheit.
Wenn die Kerntemperatur des Körpers die normale Temperatur von 37°C übersteigt, beispielsweise aufgrund von Muskeltätigkeit, reagiert der Körper darauf, indem er die Blutzufuhr zur Haut hin erhöht. In Extremfällen kann sich die Zirkulation sogar um das Acht- bis Zwölffache erhöhen. Hierbei wird nahezu ein Drittel des Bluts im Körper in dessen Oberfläche gepumpt. Zusätzlich entspannen sich die Muskeln, wodurch sich die Wärmeproduktion des Körpers weiter verringert. Je höher die Außentemperatur steigt, desto schwieriger wird es jedoch für den Körper, durch Gefäßerweiterung Wärme an die äußere Umgebung abzugeben. Nun aktiviert der Körper sein wichtigstes Kühlsystem: Er beginnt zu transpirieren. Dabei treten zwei Millionen Schweißdrüsen in Aktion, die meisten davon befinden sich auf unserem Kopf, in den Händen und Füßen.
Damit der Schweiß eine Kühlung bewirken kann, muss er ungehindert auf der Haut verdunsten können. Kleidung, die für Wasserdampf undurchdringlich ist, ist daher ebenso unbequem wie feuchtes schwüles Wetter - die Umgebungsfeuchtigkeit ist in beiden Fällen zu hoch um die Verdunstung des Schweißes zu ermöglichen. Schwitzen ist also der Schlüssel zur Kühlung des Körpers. Atmungsaktive Kleidung, durch die der Schweiß nach außen diffundieren kann, hilft dem Körper bei der Temperaturregulierung.
Ob die Wetterbedingungen als angenehm empfunden werden, hängt nicht nur allein von der Temperatur, sondern auch von der relativen Luftfeuchtigkeit, der Wärmestrahlung in der Umgebung und der Windgeschwindigkeit ab. Wenn wir Fahrrad fahren, empfinden wir den Gegenwind kälter als bei Stillstand. Dies liegt daran, dass der Wind die feine Luftschicht, die uns normalerweise umgibt, wegbläst und den Wärmeverlust somit erhöht.
An heißen Tagen und bei körperlicher Aktivität scheiden die zwei Millionen Schweißdrüsen mindestens 0,7 Liter Flüssigkeit pro Stunde aus. Kann dieser Schweiß nicht ausreichend verdunsten, steigt die Kerntemperatur des Körpers. Bei einer Temperatur über 40°C beginnen sich die Proteinstrukturen zu verformen und verursachen Gewebeschäden. Der Blutdruck fällt, da die Blutgefäße in der Haut beginnen, sich so weit wie möglich zu dehnen. Hierdurch können Kopf-schmerzen und Schwindelgefühle auftreten. Man fühlt sich geistig verwirrt und verliert das Bewusstsein – es kommt zu einem Hitzschlag.
Eiskalt! Wenn der Körper anfängt zu frieren.
Ohne Kleidung fühlen sich Menschen bei Temperaturen zwischen 29°C und 30°C am wohlsten. Diese Erinnerung an unsere afrikanischen Wurzeln ist möglicher-weise auch der Grund, warum die Schutzmechanismen unseres Körpers gegen Kälte nur unzureichend entwickelt sind. Sinkt die Körpertemperatur im Ruhezu-stand unter 28°C, verliert der Körper mehr Wärme, als er produzieren kann – man friert. Während das subkutane Fett hilft, die Wärmeleitung zu reduzieren, beginnen die Muskeln rhythmisch zu zucken, um die Wärmeproduktion durch die Bewegung zu verdoppeln oder sogar zu verdreifachen. Da die Venen und Arterien so eng beieinander liegen, wärmt sich das kalte Blut in den Venen, das aus den Armen und Beinen zurückfließt, durch das wärmere Blut in den Arterien auf. Sobald das Blut das Becken erreicht hat, ist die Temperatur bereits wieder auf ca. 34°C erhöht. Bei 34°C Körpertemperatur verschlechtert sich die Aufmerksamkeitsfähigkeit und das Sprachzentrum ist gestört. Bei 33°C besteht Lebensgefahr, bei 25°C stellen sich in den meisten Fällen Kammerflimmern oder Herzversagen ein.
Einige Menschen haben jedoch auch schon Kerntemperaturen von 16°C überlebt. Nur trockene Bekleidung kann den Körper isolieren und warmhalten. Daher ist es wichtig das Eindringen von Nässe durch wasserfeste Kleidung zu vermeiden. Zusätzlich verringert winddichte Bekleidung den Wärmeverlust des Körpers – je weniger kalte Luft durch die Kleidung dringt desto geringer ist der Wärmeverlust durch den sogenannten „Windchill-Effekt“. Zum Glück können wir unseren Körper bei der Temperaturregelung unterstützen: Wenn wir frieren, ziehen wir mehr Kleidung an, und wenn uns warm ist, ziehen wir einen Teil der Kleidung wieder aus.
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