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    Achte auf das, was du liebst – das Kendal Mountain Festival 2023

    Tom Hill
    Tom Hill

    „Typisch Lake District“, murmelt ein Festivalbesucher und zieht sich am Ausgang des riesigen Zelts, in dem sich das „Basecamp“ des Kendal Mountain Festivals befindet, die Kapuze über den Kopf. Ein weiterer heftiger Regenschauer prasselt auf die Berge, Dächer und Straßen von Kendal herab – und auf die Kapuzen der Menschen, die für das Festival-Wochenende hierhergekommen sind.

    Das für den Lake District so typische Wetter war vielleicht ganz passend für die zweite Stippvisite der GORE-TEX GEAR TOUR auf dem größten Bergsportfestival Großbritanniens. Weit über 20.000 Outdoor-Fans strömten über das Wochenende in die Stadt Kendal in der Grafschaft Cumbria auf der Suche nach Inspiration, kulturellen Events, Gesprächen, Spaß und vielleicht dem einen oder anderen Bier am Abend, um auf all das anzustoßen. Das Kendal Mountain Festival wird jedes Jahr noch größer, sodass es immer mehr Teile der Stadt einnimmt, aber das Zentrum ist und bleibt das Basecamp. Hier trifft man sich, kann an einer Vielzahl von Vorträgen und Podiumsdiskussionen teilnehmen, eine Kleinigkeit essen (oder sich in flüssiger Form verköstigen) und mit den teilnehmenden Marken ins Gespräch kommen.

     

    Pflegen, reparieren, umgestalten

    Das Wetter mag zwar nicht ideal gewesen sein, um die Berge vor den Toren von Kendal zu genießen, aber es diente als willkommener Eisbrecher bei den Gesprächen am Stand der Marke GORE-TEX. Auch wenn der Herbst eigentlich die perfekte Zeit ist, um sich mit neuer Outdoor-Ausrüstung einzudecken, drehte sich an diesem Wochenende alles um das Thema Nachhaltigkeit. Im Basecamp stellen jede Menge Experten ihr Know-how zur Verfügung: von einfachen Tipps zur Pflege von Funktionsbekleidung durch regelmäßiges Waschen und Nachimprägnieren bis hin zu Spezialkenntnissen, die für die Reparatur beschädigter Outdoor-Ausrüstung erforderlich sind, damit diese länger in Gebrauch bleiben kann. Genau hier setzt die GORE-TEX GEAR TOUR an. Wir haben uns auch diesmal wieder mit Scottish Mountain Gear (SMG) zusammengetan – einem der wenigen autorisierten GORE-TEX Reparaturzentren in Großbritannien –, um den Festivalbesuchern die Möglichkeit zu geben, ihrer geliebten GORE-TEX Kleidung ein zweites Leben zu schenken. Das ist einer der vielen Wege, mit denen die Marke GORE-TEX ihre Vision von verantwortungsvoller Performance in die Tat umsetzt.

     

    Risse wurden geflickt, Reißverschlüsse ersetzt, Klettverschlüsse wieder befestigt. Von Freitagmorgen bis zum Ende des Festivals am Sonntagnachmittag ratterten die Nähmaschinen und hauchten zum Teil jahrzehntealten GORE-TEX Kleidungsstücken neues Leben ein. Der Preis für das älteste Kleidungsstück ging an ein 30 Jahre altes Fundstück aus einem Wohltätigkeitsladen, das auch als aktuelle Jacke im Retro-Design hätte durchgehen können, wären da nicht einige wirklich jämmerlich aussehende Nähte gewesen. Der Preis für die „meisten Patches“ war ein enges Rennen zwischen zwei Bergsteiger-Überhosen, die ordentlich etwas von den Steigeisen abbekommen hatten. Beide Besitzer waren der Meinung, dass man die reparierten Stellen ruhig sehen sollte, und entschieden sich für farbenfrohe Patches aus GORE-TEX Materialresten.

    Jede einzelne Reparatur, jedes Upcycling war anders, entweder aufgrund der jeweiligen Beschädigung, der dazugehörigen Hintergrundgeschichte oder der gewählten Reparaturmethode. Was aber alle verband, war das Lachen im Gesicht der Besitzer, als sie ihr frisch repariertes Kleidungsstück abholten. Die Freude darüber, dass einem alten Freund ein zweites Leben zuteilwurde.

    Selbst für Kleidungsstücke, die tatsächlich das Ende ihrer gewöhnlichen Nutzungsdauer erreicht hatten, gab es eine Verwendung. Das Team verbrachte den ganzen Samstagabend damit, alte GORE-TEX Jacken zu Tote Bags umzufunktionieren und dabei möglichst viele Features zu nutzen, z. B. mit Reißverschlusstaschen innen und außen oder bunten Einsätzen.

     

    Back to the Base-ics

    Auch der neue Worn Wear Truck von Patagonia war im Basecamp vertreten – aufgrund seiner Größe allerdings draußen vor dem Zelt – und bot ebenfalls das ganze Wochenende über kostenlose Reparaturen an. Rab demonstrierte die Wirksamkeit einer regelmäßigen DWR-Imprägnierung anhand eines einfachen Displays und einiger tropfender Wasserhähne. Organisationen wie Trash Free Trails klärten darüber auf, wie wir alle in den Bergen mit einfachen Maßnahmen nicht nur getreu unserem Motto „keine Spuren hinterlassen“, sondern sie sogar in einem besseren Zustand hinterlassen, als wir sie vorgefunden haben. In vielen Vorträgen und Filmen ging es um die Auswirkungen des Klimawandels und den eindringlichen Weckruf, dass unsere Erde so viel mehr ist als nur ein Spielplatz – sie ist der Planet, auf dem wir leben, unsere Lebensgrundlage. Obwohl natürlich auch das Shopping-Bedürfnis gestillt werden konnte, stellten immer mehr Marken die Nachhaltigkeit in den Mittelpunkt ihrer Präsentation, sei es in Form von Kleinserienprodukten, die in Großbritannien gefertigt wurden, oder durch den Einsatz neuer Bekleidungstechnologien wie den neuen GORE-TEX Materialien mit ePE-Membran.

     

    Bei jedem Wetter

    Eine reparierte Jacke wird zwar nicht die Welt verändern, aber sie steht für ein verändertes Mindset, bei dem das Leben eines Kleidungsstücks nicht mit der ersten Schwachstelle endet. Das beste Produkt ist das, das du bereits besitzt; das, mit dem Tausende von Erinnerungen verbunden sind und das dir immer wieder ein Lachen ins Gesicht zaubert, wenn du die Kapuze aufsetzt und in den strömenden Regen hinausgehst – ob bei einem Festival oder in den Bergen.

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    Tom Hill

    Tom Hill ist freier Outdoor-Autor und Redakteur beim Magazin „Sidetracked“. Wenn er nicht am Schreibtisch sitzt, ist er in seinem Hausgebirge in England, den Pennines, oder weiter entfernten Bergen unterwegs. Er ist seit über zehn Jahren als Produkttester tätig und sein persönlicher Outdoor-Kleiderschrank ist prall gefüllt mit Ausrüstung zum Radfahren, Laufen, Klettern und Skifahren.

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