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    GORE-TEX Ambassador Greg Hill setzt auf Nachhaltigkeit & Fortschritt statt Perfektion

    Charles Post
    Charles Post

    Während der Vorbereitung auf mein Interview mit Greg Hill, einem kanadischen Skibergsteiger, der es sich zur Aufgabe gemacht hat, einen nachhaltigen Wandel des Skisports zu propagieren, fiel mein Blick auf die Rückseite eines mit Notizen gefüllten Umschlags. Sein mit Bleistift geschriebener Inhalt stammte aus Gregs vielen Interviews, Filmen und Überlegungen, die er im Laufe seiner gefeierten Karriere in den Bergen angestellt hatte. Ich war auf der Suche nach Weisheiten, zentralen Themen und Ansätzen, die er im Laufe der Jahre verfolgt hatte, um ein besseres Verständnis von Gregs Denkweise zu bekommen. Von seiner Mission, die auch die Art und Weise verändert hat, wie viele in der Outdoor-Branche und traditionelle Schnee- und Abenteuersportler ihre Herangehensweise an Leben, Beruf und Freizeit gestalten.

    Greg ist mehr als nur ein Skitourengeher, Filmemacher und wahrlich erstaunlicher Mensch. Er ist Vater, Ehemann und Umweltaktivist, ein leidenschaftlicher Abenteurer, der 2010 zwei Millionen Höhenmeter mit Skiern gemacht und in 266 Skitourentagen 71 Berge in Nord- und Südamerika bestiegen hat. Er pflanzte eine Million Bäume und forderte die Skibranche in seinem 2019 gedrehten und viel beachteten Film Electric Greg auf, ihre Abhängigkeit von mit fossilen Brennstoffen betriebenen Transportmitteln zu hinterfragen. Im Film zeigte er seine Abkehr von Schneemobilen, Hubschraubern und Lkw hin zu einem kleinen Elektroauto und Abenteuern auf Skiern mit eigener Muskelkraft. Electric Greg löste in der gesamten Ski-Community ein Umdenken aus. Viele fragten sich, ob es nicht nachhaltigere und klimaschonendere Möglichkeiten gibt, Skigebiete in den Bergen zu erreichen und Ski zu fahren. Heute setzt sich Greg unermüdlich für die Förderung des Klimabewusstseins ein, strebt persönlich nach einem immer nachhaltigeren Lebensstil und ist für viele in der größeren Ski- und Outdoor-Community ein Vorbild – und das zu Recht! Ganz klar: Greg hat viele Fans überall auf der Welt.

    Es dauerte nicht lange, und mein Notizbuch war voller Zitate und Gedanken. Irgendwo im oberen rechten Drittel hatte ich ein Statement aus seinem Film Electric Greg aus dem Jahr 2019 fett geschrieben und eingekreist, sodass es für die Nachwelt aus der Seite heraussprang: „Ich habe erkannt, dass die größte Belohnung darin besteht, mich bei dem, was ich tue, gut zu fühlen ...“

     

    Eine neue Sicht auf das Leben. Eine, die Handeln, Einfluss und Lebensstil darauf ausrichtet, negative Auswirkungen auf die Natur zu verringern.

    Vor einigen Jahren wäre Greg beim Skifahren in Pakistan beinahe in einer Lawine umgekommen. Diese Erfahrung erschütterte ihn zutiefst. Mit einem gebrochenen Bein und einer neuen Sicht auf das Leben schlug Greg nach 2 Millionen Höhenmetern mit Skiern im Jahr 2010, in dem er 77 Berggipfel bestieg und Geschichte im Skisport schrieb, ein neues Kapitel auf. 

    An diesem schicksalhaften und zweifelsohne lebensverändernden Tag versprach er, eine vor langer Zeit entstandene Idee stärker zu verfolgen: Handeln, Einfluss und Lebensstil darauf auszurichten, die negativen Auswirkungen auf die Natur zu verringern und die positiven zu verstärken. Er erkannte, dass etwas nicht stimmte, als er eine Bestandsaufnahme seiner Werte machte und sie mit dem typischen Lebensstil eines professionellen Skifahrers, der sich in seinem Streben nach Spitzenleistungen in den Bergen eingebürgert hatte, verglich.

    Dieses Umdenken führte zu einer Abkehr von benzinfressenden Schneemobilen und Anreisen per Hubschrauber hin zu menschen- und elektrobetriebenen Unternehmungen. Sie wurden zu einem Eckpfeiler von Gregs Ansatz und seinem Einfluss auf eine Branche, die stark von fossil betriebenen Abenteuern und Polyesterbekleidung, die letztlich aus Erdöl hergestellt wird und oft nur eine einzige Saison hält, abhängig ist. 

     

    Vorrang für Nachhaltigkeit und Marken, die für ihre verantwortungsvolle Arbeit gefeiert werden
     

     

    Greg wagte den Sprung und beschloss, der Welt zu zeigen, dass es auch anders geht. Dass genau diese Abenteuer auch mit Rücksicht auf den Planeten und künftige Generationen unternommen werden können, dass seine Ausrüstung wertgeschätzt, so nachhaltig wie möglich hergestellt und repariert wird und dass sie in den Bergen Saison für Saison immer weiter genutzt wird. 

    Dies war nicht nur ein Versuch, seine Herangehensweise neu zu gestalten, sondern auch, seine Community und die Outdoor- und Skiindustrie, in die er so sehr eingebunden ist, herauszufordern und zu inspirieren. 

    Greg erkannte, dass ein umfassender Wandel zum Guten möglich ist, wenn er der Nachhaltigkeit Priorität einräumt, Marken feiert, die verantwortungsbewusst und im Einklang mit der Natur arbeiten, und anderen einfache Wege aufzeigt, wie man selbst und für sich nachhaltig sein kann. Vielleicht würde er andere inspirieren. Vielleicht würden sie sich ihm anschließen. Er musste nur mutig sein und den ersten Schritt tun.

    Finde heraus, wie das Gespräch im zweiten Teil weiter geht!

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    Charles Post

    Charles Post ist Ökologe, preisgekrönter Filmemacher, Podcast-Moderator, Umweltaktivist, Markenbotschafter von GORE-TEX und Norrøna. Seinen Bachelor und Master in Ökologie machte er an der UC Berkeley, Kalifornien. Er hat als Feldforscher im amerikanischen Westen und in Norwegen gearbeitet. 2018 gründete Charles sein Beratungsunternehmen im Bereich CSR (Corporate Social Responsibility / gesellschaftliche Unternehmensverantwortung). Er unterstützt Marken bei der Definition und Umsetzung von Strategien und Kommunikation zur Nachhaltigkeit, die sich positiv auf unseren Planeten auswirken. Charles sitzt im Grants Advisory Board von Protect Our Winters, ist Fellow im Explorers Club und Mitbegründer von The Nature Project (501c3-Nonprofit-Organisation). Er lebt mit seiner Frau Rachel Pohl, seinem Samojeden Knute und seiner geretteten Katze Hannah auf den norwegischen Lofoten nördlich des Polarkreises.

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